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Beitrag vom 14.09.2005
Greta Garbo die Göttliche
Maren Westensee
Am 18. September 2005 wäre die Künstlerin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß präsentiert das Schwule Museum Berlin eine Hommage an das marmorschöne "Gesicht des zwanzigsten Jahrhunderts".
Greta Garbo wurde am 18.09.1905 in Stockholm als Seemannstochter Greta Louisa Gustafsson geboren und musste schon früh als Verkäuferin Geld für die Familie verdienen. Nebenbei nahm sie Unterricht an der Königlich Schwedischen Schauspielakademie, dort entdeckte sie der Regisseur Mauritz Stiller. Er gab ihr die erste Rolle und ihren Künstlernamen und als er nach Hollywood ging, kam sie mit.
Mit Filmen wie "Wilde Orchideen", "Der Kuss" und "Anna Karenina" wurde sie schnell zum gefeierten Stummfilmstar. Doch auch der vertonte Film lag ihr. Allerdings blieb sie festgelegt auf die Rolle der unnahbaren, nordischen Schönheit, bis Regisseur Ernst Lubitsch ihr 1939 Gelegenheit gab, ihr komisches Talent zu beweisen. "Ninotschka" wird ein Publikumshit, doch schon die zweite Komödie "Die Frau mit den zwei Gesichtern" floppte, und die Garbo zog sich enttäuscht zurück.
Es war ein radikales Ende: keine weiteren Filme, keine Interviews, keine Fotos. Plötzlich versank die Ikone in der Versenkung. Grund genug für wilde Spekulationen über ihr Privatleben. Greta Garbo blieb ihr Leben lang unverheiratet, war aber eng befreundet mit der spanischen Autorin Mercedes de Acosta und der Schauspielerin Louise Brooks. Wilde Spekulationen kamen auf, genährt auch durch den einen Kuß, der ihr einen festen Platz in den Herzen der Lesben einbrachte: In "Königin Christine"(1933) küsst sie für wenige Sekunden ihre liebste Hofdame.
Mit diesem Kuß als Dauerschleife führt auch die Ausstellung im Schwulen Museum die BesucherInnen in den Mythos Greta Garbo ein. Gefolgt von vielen Filmausschnitten und -zitaten, können die Fans das Leben der Ikone anhand ihrer Werke mit verfolgen. Wirklich Privates lässt sich allerdings nicht finden. Der Mythos der Garbo lebt nun mal von ihrem plötzlichen Verschwinden und ihrem gepflegten geheimen Privatleben. Die schon zu Lebzeiten "die Göttliche" genannte Schauspielerin sagte als 58jährige: "Der Mythos, der meine Person umgibt, bringt mir viel Geld ein, weil meine Filme von Zeit zu Zeit wieder vorgeführt werden. Würde ich bei meinem heutigen Aussehen wieder vor die Kamera treten, wäre nicht nur dieser Mythos zerstört, sondern auch das Geschäft ruiniert."
Jeden Mittwoch um 19 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung.
Schwules Museum Berlin
Mehringdamm 61
Dauer: 14.09. bis 28.11.2005
Öffnungszeiten: Mi-Fr und So+Mo 14 - 18 Uhr
Sa 14 - 19 Uhr
www.schwulesmuseum.de/index.htm